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TÖRN 135.17 – Position 25.11.2017

Tagesbericht vom Samstag, 25. November 2017

Position: 39°11,7 (N) – 002°08,2 (E)

Hallo liebe Leser der Törnberichte,

am Ende des vorherigen Tages war es absehbar, dass auch die nächsten Stunden unsere Alex-2 nur unter Zuhilfenahme des „Unterwasserbesans“ (= Motor) fortbewegt werden würde. Segel sollten auch nicht gesetzt werden. Somit entschied sich Toppsi Dudel der 0-4 Wache in Abstimmung mit seinem Steuermann dafür eine sog. Motor-Wache zu fahren. Das bedeutet, dass nur die Positionen „Rudergänger“ und „Ausguck“ besetzt werden müssen und natürlich Toppsi und Steuermann die komplette Wache gehen, während die zuvor genannten Positionen stündlich gewechselt werden. Viele Wachmitglieder konnten somit ein paar Stunden länger schlafen, worüber sich jeder freute.

Gegen Mittag konnte dann endlich die Maschine ausgeschaltet werden! Jedoch schob unsere grüne Lady nunmehr etwas Lage. Die wenigen Neulinge an Bord lernten nun kennen, wie es ist unter Seegang zu segeln. Da wurde der leckere Kuchen aus der Kombüse schon mal gegen Zwieback eingetauscht … Für die „alten Hasen“ an Bord – also die segelerfahrene Stammcrew jedoch kein Grund zur Beunruhigung.

Die 0-4 Wache – jetzt wieder in kompletter Besatzung – konnte am Nachmittag die erste Halse des Törns fahren!

Wie wir Euch ja zu Beginn der Reise berichtet hatten, setzt sich die Crew auch aus den Stammcrew-Mitgliedern anderer befreundeter Traditionsschiffe zusammen. Heute haben wir daher mal einen unserer Gäste von der Crew der Roald Amundsen gefragt, wie es sich denn so auf der Alex-2 segelt. Kalle, der gegenwärtig die 4-8 Wache unterstützt, ist schon seit dem Vortörn von Cadiz nach Alicante dabei und hat unsere grüne Lady somit schon recht gut kennengelernt.

„Wenn das keine Traditionsgemeinschaft ist ….!“ meint Kalle. Aushilfe und Austausch als Unterstützung, wenn es bei der Crew einmal knapp wird, sei doch selbstverständlich. Außerdem mache es ihm viel Spaß und sei super interessant, andere Schiffe kennen zu lernen. Es schwärmt natürlich jeder von „seinem“ Schiff“. Das sympathische Miteinander und gegenseitiges Um- und Anlernen in den einzelnen Wachen finde man aber immer. Da zieht man zusammen an einem Tampen! Das Fazit von Kalle nach fast zwei Törns als Gastcrew: „Immer empfehlenswert und schön, dass der Einsatz als Gastcrew auch organisatorisch so unkompliziert funktioniere.“

Im Vergleich zur Roald Amundsen sei die Alex-2 jedoch schon mal eine Nummer größer. Mehr Komfort in der Messe und in den Kammern hat er dabei schnell zu schätzen gelernt. Kalle weiß aber auch, wie schön es ist, auf der Roald Amundsen unter Segeln wirklich nur den Wind und das Meer zu hören. Die Generatoren und Lüftergeräusche sind dann mal weg … Außer ihm sind übrigens noch zwei weitere „Roaldies“, wie sich die Segler der Brigg Roald Amundsen aus Eckernförde nennen mit an Bord.

Auch unsere Freunde von dem Schoner „Großherzogin Elisabeth“ (kurz Lissy) haben wir gefragt wie es ihnen an Bord gefällt. Aber ihre Antwort erfahrt Ihr erst im nächsten Tagesbericht. Bleibt also dran.

Bordgrüße in die Heimat senden
Kapitän Ingo und Crew
sowie Eure Bordberichterstatterin Petra