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TÖRN 112.18 – Position 10.04.2018

Tagesbericht 10.04.2018

Törn 11218 St Malo – Bremerhaven

Liebe Freunde an Land,

der Bus aus Bremerhaven traf nach langer regenreicher Nachtfahrt am Montag um 08:00 Uhr in St Malo ein, 25 müde Crewmitglieder schleppten ihre Taschen an Bord, ein Teil der alten Besatzung fuhr mit dem Bus zurück nach Deutschland. Einige mussten ihre ursprünglichen Rückreisepläne aufgeben, da gerade an diesem Wochenende Flughäfen und Bahnen in Frankreich bestreikt wurden. Gegen 16:00 Uhr waren wir vollzählig und nach Kammerbeziehen und erster Sicherheitseinweisung durch die Toppsmatrosen nutzten viele am Abend die Gelegenheit, die alte Festungsstadt zu erkunden und sich an der einen oder anderen kulinarischen Köstlichkeit zu erfreuen.

Am Montag folgte die Fortsetzung der Einweisung, nach einem Bootsmanöver um 09:00 Uhr  trauten sich die ersten zur Riggeinweisung in luftige Höhen und kamen voller neuer Eindrücke zurück auf die Planken unserer grünen Lady. Da wir erst um 14:00 Uhr bunkern konnten, wurde beschlossen, das Auslaufen tidebedingt auf den nächsten Tag zu verschieben. Für die Crew hieß das weiterhin Tampen zu jagen und viele neue Begriffe zu lernen.

Nachdem es in der Nacht wieder regnerisch trüb war, empfing uns der Dienstag mit Auflockerungen und ersten Sonnenstrahlen, leider wurde es aber nicht wärmer als 11° C. Um 10:30 Uhr ertönte der Generalalarm, die Besatzung versammelte sich in kürzester Zeit vollständig auf dem Manöverdeck, der fiktive Brand in der Doc Kammer war nach kurzer Zeit gelöscht und die Übung nach 25 Minuten mit der abschließenden Manöverkritik beendet.

Nach dem Mittagessen kam der Lotse an Bord und um 14 Uhr ertönte der ersehnte Ruf: „Klar vorn und achtern“. Der Schleusenvorgang nahm einige Zeit in Anspruch, doch um 14:50 Uhr öffneten sich die Tore und die Weite der Bucht des Tors zur Bretagne lag mit ihren unzähligen Inseln, Untiefen und beeindruckenden Seezeichen vor uns. Es war immer noch 11°C, trocken mit Wind 3 aus NO. Nachdem wir die ersten Engstellen passiert hatten konnten wir Voruntermars, Großuntermars und die Fock setzen. Bis 19 Uhr kamen noch Groß und Vorstengestag dazu, ja, unser Himmel wurde grün! Um 19:00 Uhr hatten wir Cap Fréhel querab. Aufgrund der vorherrschenden Windrichtung werden wir nicht die Nacht durchsegeln können, doch auch „nur“ mit dem Unterwasserbesan fahren wir frohgemut in die Nacht voller Erwartung dessen, was der nächste Tag uns bescheren wird.

Es grüßen Euch von diesem wunderschönen Fleckchen Erde Kapitän Klaus, Ulrike und die gesamte Crew.