Datum: 21.08.2018
Mittagsposition: 56° 56,2’N, 7° 8,03‘ W
Das Wetter: bewölkt, hin und wieder Nieselregen
Titel/Überschrift: Unter Segeln!
Liebe Daheimgebliebenen,
auf See werden die Sinne geschärft. Nach dem Aufwachen prüft der Gleichgewichtssinn den Wellengang (und stellt dann manchmal fest, dass er mit der Gesamtsituation überfordert ist), die Nase erschnuppert frische Brötchen, die Augen suchen nach den frischen Klamotten, die man am Vortag noch am Fußende deponiert hat und die Ohren lauschen der Maschine, die uns… Halt, Moment! – oder im Bordsjargon: Fest!
Heute ist etwas anders. Das uns seit Ablegen begleitende Brummen der Maschine fehlt. Das kann nur eines bedeuten: Wir segeln! Endlich! Die Maschine konnte in ihre wohl verdiente (und hoffentlich lang andauernde) Pause geschickt werden. Dafür hat die 4-8-Wache in der Nacht bereits fleißig Segel gesetzt. Steuermann Bernd begrüßt uns gut gelaunt zur Wachablösung und stellt freudig fest, dass die Alex gerade wie auf einer Schiene durch die See gleitet – so soll es sein! Entsprechend motiviert starten wir unsere Wache. Am Nachmittag wurden Fock- und Großsegel weggenommen. Damit sie an der Rah nicht wie frisch gewaschene Wäsche vom Wind hin und her gepustet wird und uns so Geschwindigkeit nimmt, durften wir Trainees endlich das machen, worauf sich viele von uns seit Beginn des Törns gefreut haben: Es ging hinauf auf die Rah, um die Segel beizuzeisern, also an die Rah zu binden.
Alles andere musste natürlich weiterlaufen. Der Rudergänger sorgt auf Ansage des Steuermanns für den richtigen Kurs, der Ausguck passt auf, dass keine unbeleuchteten Fischerboote oder Gegenstände im Wasser für uns gefährlich werden können und stellt nachts sicher, dass im Schiff alles in Ordnung ist.
So geht der erste Tag unter Segeln langsam zu Ende und wir freuen uns auf die nächsten Wachen, denn laut Wettervorhersage soll unsere Reise vorerst von günstigen Winden begleitet werden.
Viele Grüße in die Heimat!
Reiseberichterstatterin Saskia für die Crew