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TÖRN 103.17 – Position 12.02 – 14.02.2017

Wetter: Luft 28 Grad, Wasser 28 Grad, Wind  O 3-4.

Die nächtliche Fahrt zwischen den Inseln  Inseln St. Kitts und St. Eustazius führte uns unter unter Segeln nach St. Barth: Insel der Reichen und Schönen, das St. Tropez der Karibik. Da waren wir ja genau richtig, denn zwischen den Megajachten amerikanischer, britischer und französischer Prominienz  waren wir nicht nur das größte, sondern auch das schönste Schiff. Im kurzen Takt tenderten uns die Seewachen mit der Geeste und Weser an Land, um in das Inselleben dieses kleinen, aber feinen Eilandes einzutauchen. So fand sich schnell ein großer Teil der Crew an der Shell Beach wieder und sprang in die türkisfarbenen karibischen Fluten. Andere nutzten den Aufstieg zum  64 m hoch gelegenen alten Leuchtturm, wo noch historische schwedische Kanonen nach See zeigen und an die Zeiten unter skandinavischer Herrschaft erinnern.  Dort auf Bergeshöhen stimmten unsere österreichischen Trainees einen deftigen Jodler an um die in der Bucht ankernde ALEX zu grüßen.

Wetter: wie Vortag

Am nächsten Morgen „Anker auf“ und statt kurzem Verholen zunächst nur Drehen auf dem Teller nach dem Schlager „Ich drehe schon seit Stunden, hier so meine Runden“, da die Ausklarierung von Seiten der Behörde auf sich warten ließ. So ging es dann die 1,3 sm zur Anse de Columbier, einem Naturschutzgebiet, wo Ankern und Baden jedoch erlaubt ist. Langsam schoben wir uns zwischen die ankernden Sportboote und ließen den Steuerbord-Anker fallen, wobei uns bereits die ersten Schildkröten aus sicherer Entfernung begrüßten. Da in der halbkreisförmigen Bucht ein starker Schwell  stand, holte die Alex am Anker stark über und rollte stark. Das machte beim Einbooten über die Jakobsleiter in die „Schnullis“ (in der lässigen Bordsprache für Schlauchboote)   eine kurze artistische Einlage nötig. Dabei wurde niemand nass, was sich auf der kurzen Überfahrt zum Strand jedoch schnell änderte. Elegant  mit einer Welle landeten die Bootsführer die Boote am Strand und dann hieß es im richtigen Moment zu springen. Dabei  Hände hoch, um mitgenommene Dinge vor dem Salzwasser zu schützen und doch stand man bis zum Bauchnabel oder Hals im angenehm warmen Wasser. Nach einem herrlichen Badetag musste diese Turnübung wieder retour gemacht werden, was einen ebenso großen Spaß machte.

„Sundowner“ an Oberdeck und karibische Nacht.

Nachdem mit Hammer und Meißel Crushed-Ice  hergestellt wurde, konnte pünktlich zum Sonnenuntergang mit einem von der Kombüsencrew selbsthergestellten Fruchtcocktail in hübsch dekorierten Bechern auf den tollen Törn angestoßen werden – nebst lecker Baguette und Dips. Das Manöverdeck wurde zur Tanzfläche und „barfuß“ zu rhythmischen Klängen noch lange Party gemacht. Nachdem in stundenlanger Arbeit die Klimaanlage wieder in Gang gebracht wurde, konnte sich auch unsere tolle Maschinen-Gang  zu Udo Lindenbergs „Ich mach´ mein Ding“ ihren  wohlverdienten Frucht-Cocktail gönnen.

Wetter: wie Vortag, totale Flaute

„Kein Wind in den Segeln uns pfiff….“ . Wir hatten uns so sehr auf noch zwei Segel-Tage gefreut, doch der Wind war total eingeschlafen und die See lag wie ein Brett. So produzierten wir das kürzeste ETMAL der Reise,  während der 0-4-Wache wurde keine einzige Meile  gesegelt.  Diese ruhige Zeit nutzten die Trainees, um sich von ihren Toppsis und Matrosen theoretisch unterweisen zu lassen.  Natürlich wurde die Freiwache vom Stamm genutzt um Erhaltungsarbeiten vorzunehmen.

Obwohl Montag war, hatte Bordfriseur  Rainer auf der Winsch am Achterdeck wieder seinen „Salon Alex“ eröffnet. Einige Crew-Mitglieder sahen danach plötzlich wieder aus wie Menschen.

So, jetzt müssen wir zum Rein-Schiff, und es steht noch ein Foto-Termin unter Vollzeug im Seegebiet vor der Simpson’s Bay von St. Maarten für die Carribean Sail Training Association an. Dann freuen wir uns auf das Captains-Dinner bevor die meisten ihren Seesack packen müssen um wieder in den nordeuropäischen Winter zurückzureisen.

Ahoi!

Kapitän Rainer,
Trainee Jan, Leichti Kristine und die Crew