Tagesbericht
Törn: 110.18
Datum: 25.03.2018
Mittagsposition: 41° 56,1’N; 12° 08,3’W
Das Wetter: 13 °C und abwechselnd sonnig und bewölkt
Titel/Überschrift: Rolling home
Der Wettergott zeigte gestern abend noch einmal, was er alles drauf hat: Das Barometer fiel innerhalb von drei Stunden um 7 Hektopascal, der Wind nahm zu und die Wellen ebenfalls. Gemeinsam nahmen die 4-8-Wache und die 8-12er den Unterbesan und das Großsegel weg. Auf Grund der Krängung wurden auf dem Hauptdeck und achtern Strecktaue gespannt, an denen sich die Wache mit ihren Karabinern einpicken konnte. An Deck gelangte man nur noch durch das Kartenhaus. So galoppierte die Alex mit Außenklüver, Vorstengestag, Fock, Untermarsen, Vorobermars, Großstengestag- und Besanstagsegel durch die anrollenden Wellen, deren Kämme sich brachen und deren Gischt waagerecht abwehte. In Böen erreichte der Wind 43 Knoten, also 9 Bft. Ein aufregendes Erlebnis für die Mitsegler, die in besonders heftigen Wellen kuschelig aneinander rückten. Unter Deck machte sich wieder alles mögliche von Tee bis Kuchen selbstständig und auch das Duschen geriet zum Balanceakt.
In den frühen Morgenstunden rückte dann mit stark dezimierter Anzahl die 4-8 zur Wache an. Mit grade mal 5 Leuten setzten sie erst die Groß und danach noch den Unterbesan, nachdem sich die Windstärke enstsprechend verringerte. Die Aufgezogenen bekamen so einen Einblick, mit wie wenig Besatzung die Alex gehandhabt werden kann, wenn die vorhandenen Positionen strategisch geschickt aufgeteilt und besetzt werden.
Morgens wurden unter der Leitung von Leichti Jana, die in der Folge-Wache Toppsi fahren übte, alle stehenden Rahsegel und der Unterbesan geborgen und die Maschine angeworfen: der Wind hatte zu nord-östlich gedreht.
Vormittags kam dann die Sonne raus, was die Crew zum Arbeiten animierte. Während das Deck und seine Aufbauten mit Kärcher und Bürste geschrubbt wurden, machten sich andere daran unseren Decks-Pool zu renovieren. Leider müssen wir uns nun eingestehen, dass wir ihn auf dieser Reise wohl aufgrund der fallenden Temperaturen nicht mehr benutzen können.
So motoren wir weiter La Coruna entgegen und beschäftigen uns ganz allmählich mit Dingen wie Captain’s Dinner, Hafenwachen und Abreise…
Viele Grüße von Bord an alle Leser,
Kapitän Rolf & Crew und die Bordberichterstatter Leni, Freddy und Annika

