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TÖRN 111.18 – Position 04.04.2018

Mittwoch, 04.04.2018: Der vierte Seetag – geschrieben von Ada

Mittagsposition: 49° 21.0‘ N  003° 24.0‘ W

Regen, schlechtes Wetter, Seitenlage – also das typische Wetter in der Biskaya. So beginnt der vierte Seetag. Nach einem nahrhaften Frühstück (allerdings ohne die versprochenen Pfannkuchen, da durch plötzliche Schräglage der Teig auf dem Deck lag) geht es zum Wachwechsel hoch auf das Deck. Der Wind weht mit 7 – 8 Windstärken aus SW, die Wellen sind bis zu 6m hoch, die Alex rauscht durch den Schifffahrtstrack im Englischen Kanal.

Die Frage, ob die Segelstellung verändert werden soll, um dem Schiff mehr Stabilität zu geben, steht im Raum. Jedoch müssen nur ein paar Gordinge geholt werden. Die Segel bleiben so, wie sie sind.

Der Großhals muss  durchgeholt werden. Wir brauchen dabei Unterstützung durch Dörte (so wird ein Flaschenzug oder auch „dritte Hand“ genannt), da ein Stopper diesem Druck schon nicht standhalten kann. Dann jedoch passiert etwas, das an Bord nur sehr selten passiert: die Dörte bricht! Die ganze Arbeit war umsonst. Unter schnellen Anweisungen des Toppsis wird der Hals mit Hilfe des Spills wieder geholt, gerade zur rechten Zeit. Das Ganze hatte einen Vorteil:

als Belohnung für die Anstrengung gab es für die ganze Wache Schokolade.

Mit dem Mittagessen kommt auch die Sonne zum Vorschein. Unter blauem Himmel und inzwischen im Schutz der bretonischen Küste ruhigem Seegang  setzen wir uns achtern zusammen, um mit dem Bootsie neue Stopper zu bauen.

Gegen 18 Uhr fällt der Anker vor der französischen Küste. Ab jetzt Ankerwache. Nach ein bisschen Entspannung und einem Abendessen war ich an der Reihe: 22 Uhr bis 24 Uhr Ankerwache.

Und auch hier werde ich gut mit Chips und Softdrinks versorgt. Um auch ein bisschen was für das Gehirn zu tun, wird auch noch ganz viel zur Ankerwache erklärt: Peilen, Stand der Ankerkette und Wetter. Im Kartenhaus ist es warm und trocken, und so gehen diese zwei Stunden schnell vorbei. Immer wieder kommen andere Mitsegler ins Kartenhaus und erzählen von einer Party in der Mülllast. Das macht mich neugierig. Nach der Ankerwache gehe ich gucken.

Ungefähr zehn Leute tummeln sich in der engen Mülllast. Laute Musik dröhnt aus Lautsprechern und immer wenn eine Flasche leer ist, kommt sie unter lautem Rufen in den Glasschredder. Was ein lustiger Abend. Erschöpft falle ich in meine Koje, um morgen wieder um 7:55 Uhr aufziehen zu können.

Viele Grüße von Bord der Alex 2 und ihrer Crew