Törn 11118: A Coruna – Saint Malo
Samstag, 31.03.2018: Es geht los!
Mittagsposition: 43° 22,0′ N 008° 24,0′ W
Der erste Tag an Bord beginnt mit dem allgemeinen Wecken. Pünktlich um 6:30 Uhr erschallt der Ruf „Reise Reise“ aus den Lautsprechern. Für viele viel zu früh. Hilft aber nichts. Raus aus den Kojen. Um 7 Uhr gibt es das erste (noch) gemeinsame Frühstück.
Nach dem Frühstück geht es hinaus an Deck: das Rigg möchte erklärt werden. Wachweise gehen die Toppsmatrosen mit ihrer Wache zu „ihrem“ Topp und erklären den neuen und alten Mitseglern das Geheimnis eines Rahseglers: Was sind das da für komische Längs- und Querbalken? Was haben diese komischen grünen Lappen für eine Aufgabe? Und vor allem: Wie kommt Mensch da hoch? Nach der Riggeinweisung ist für alle das Aufentern ins Rigg frei. Doch Moment! Wie in Spanien so üblich, kommt natürlich genau in diesem Moment die Proviantlieferung.
Wird (noch) nichts mit Aufentern ins Rigg… Erst einmal muss der Proviant an Bord kommen und seesicher in die Lasten gestaut werden. Die 8-12 kümmert sich unter Mithilfe von ein paar „Stammis“ aus den anderen beiden Wachen um die Proviantannahme, während der Rest seine Sicherheitsübung fortsetzt.
Nach dem Stauen hat die 8-12 dann die Wahl zwischen den Masten und muss nicht den nehmen, der gerade frei ist. Auch nicht schlecht! Und die Mitsegler lernen gleich die Lasten kennen.
Um 11 Uhr steht der General-Alarm mit Feuerschutzübung und Bootsmanöver auf der Tagesordnung. Nach der Durchsage erschallt das Notfallsignal zum Sammeln an Deck. Plötzlich befinden sich 58 orangerote Rettungswesten inklusiv dazugehörigem Menschen an Deck. Doch Moment: es sind nur 56? Wo sind die fehlenden zwei Menschen zu den Westen? Nach kurzem Blick auf die Anwesenheitsliste an der Gangway ist klar, dass die Wirtschafterin samt helfender Hand noch unterwegs ist und die letzten Besorgungen an Land tätigt. Wir haben keine Verluste.
Nach der Feststellung der Vollzähligkeit kleiden sich die Brandschutzteams ein und beginnen ihre Übung. Ebenso bereiten die Bootsbesatzungen das Aussetzen eines der Bereitschaftsboote, der Geeste vor. Beide Bootsbesatzungen drehen eine kleine Runde und dann wird die Geeste wieder an Bord geholt. Jetzt ist es schon 12 Uhr und damit Zeit für das Mittagessen.
Laut Zeitplan ist um 13 Uhr „Klar Vorne und Achtern!“ angesetzt. Das bedeutet: wir legen ab und laufen aus!!! Pünktlich kurz vor 13 Uhr ist der Lotse an Bord und wir legen ab. Tschüss La Coruna!
Nach kurzer Zeit verlässt der Loste das Schiff auch wieder und wir fahren raus auf den Atlantik – der uns gleich mit eine Kreuzsee, aufgebaut durch viel Wind, und einem Schwell empfängt. Für die ersten Crewmitglieder ein Grund, Rasmus zu opfern und sich danach auf Koje zu verziehen. Was tut Mensch sich nicht alles an für das Vergnügen, segeln zu können.
Nach kurzer Zeit ist die Maschine aus und die Alexander von Humboldt II rauscht als das durch die See, was sie ist: ein Segelschiff!
Viele Grüße von Bord der Alex 2 und seiner Crew

