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TÖRN 117.17 – Position 25.08. – 27.08.2017

Tag 27 – 29: 25. – 27.08.2017 Urlaub in Cornwall
Position: Breite: 50° 9‘ Nord, Länge: 5° 3‘ West
Wetter: 20-21° C, sonnig
Zurück gelegte Seemeilen: 2966

Endlich Landgang. Zum Abendessen ist die Crew fast vollständig an Land. Bis auf die Hafenwache – vielen Dank dafür! – sind alle dabei, das zu Essen und zu Trinken wonach sie sich die letzten Wochen gesehnt haben. Die Favoriten aus den Gesprächen sind Pizza, Fish and Chips und Kaffeespezialitäten jeder Art – Cappuccino ganz vorne weg.

Das Städtchen Falmouth mit seinen fast 20.800 Einwohnern empfängt uns freundlich und mit jeder Menge Möglichkeiten. So gibt es hier ein modernes und sehenswertes Maritime Museum, ein Castle mit Park, wie er der Vorstellung von Kontinentaleuropäern entspricht, sowie jeder Menge Cafes, Pubs, Restaurants für jede Geschmacksrichtung und Einkaufsmöglichkeiten.

Da wir zum Ende des Sommers hier am County Pier festgemacht haben, erfreuen sich manche – meinst weibliche Personen (soviel Klischee muss sein  ) – an den Angeboten des Summer Sales. Andere erkunden die nähere Umgebung von Falmouth zu Fuß und freuen sich über die Möglichkeit, endlich mal wieder mehr als fünfzig Schritte in eine Richtung machen zu können.

Für Samstag haben wir uns einen Bus gechartert und fahren mit 45 Personen über Land. Die an Bord verbleibenden Crewmitglieder nutzen die Gelegenheit für weitere Instandhaltungen, bei denen endlich mal keiner stört oder Kommentare abgibt oder schlafen einfach mal in Ruhe aus. Die Reisenden fahren auf Fotosafari nach Mount St. Michael, Lands End, St. Ives und Truro, der Hauptstadt des County Cornwall. Wir lernen, dass die Bewohner Cornwalls sich mehr als Cornish als English sehen. Warum die Hecken, die die Felder und Straßen begrenzen, immer eine Mauer enthalten, weil ansonsten der Wind die Erde und Saat wegtragen würde.

Dass die Flagge Cornwalls mit ihren Farben in Schwarz- Weiß für das hier früher abgebaute Zinn steht, was schwarz aus der Erde kommt und bei der weiteren Verarbeitung weiß wird. Erstaunt nehmen wir die vielen Kirchen wahr, denn mehrfach wurde uns gesagt, dass im hiesigen Sinne nur Truro eine „City“ ist, weil dort eine Kathedrale steht. Dabei ist Truro mit knapp 19.200 Einwohnern heute sogar kleiner als Falmouth.

Aber eine Kirche wird nur dann zur Kathedrale, wenn diese der Sitz eines Bischofs und damit das Zentrum einer Diözese ist. Das ist hier historisch bedingt, denn als 1876 die Entscheidung über den Sitz des Bischofs gefällt wurde, war Truro durch den jetzt niedergegangenen Zinnabbau bedeutender als Falmouth. Am meisten beeindrucken uns aber die Fahrkünste unseres Busfahrers, der den Bus sogar rückwärts durch enge Straßengassen bewegt.

Auch wenn er dabei in Kontakt mit Häuserwänden und Mauervorsprüngen kommt, ein Zurück gibt es nicht.

Der Sonntag beginnt mit einem Frühstück, bei dem uns die Küche wieder mit frischen Brötchen und Kaiserschmarrn verwöhnt.  Danach schwärmen alle nochmal aus, um das Summer Festival von Falmouth zu besuchen oder doch noch ein paar Einkäufe zu tätigen.  Um 15:30 h müssen wir wieder alle an Bord sein, denn dann legen wir ab Richtung Frankreich. Le Havre wir kommen!

Annette