Datum: 16.11.2017
Titel/Überschrift: Flaute und Vorbereitungen Captain’s Dinner
Nach einer durchsegelten Nacht mit allen Segeln, begann auch dieser Tag wieder mit schönem Wetter, wenig Wind, leckeren frischen Brötchen und einer Aussicht ins Grüne. Und auch wenn das sehr beschaulich klingt, an allen Ecken und Enden war etwas los. Hier wurde gebastelt, da gedichtet oder gemalt, die Gitarre gestimmt und das Fischerklavier eingespielt. Eingeweihte wissen, wir sind in den Vorbereitungen fürs Captain’s Dinner heute Abend. Wir wollen vor Alicante vor Anker gehen und den letzten Abend auf See ausgiebig feiern.
Auch an Deck begannen die Vorbereitungen mit dem Bergen der ersten Segel. Das Besantop war das erste, das geborgen werden sollte. Aber dann erst einmal ratlose Gesichter. Eine andere Wache hatte das Segel (welches wir nur selten ausgepackt sehen) gesetzt und jetzt wurde erst einmal beraten, wie man vorgehen solle. Und getreu dem Motto „Und wenn man nicht mehr weiter weiß, dann bildet man `nen Arbeitskreis“ wurden verschiedene Möglichkeiten diskutiert und ausprobiert – und dann hat es natürlich funktioniert. Auch hier gilt: viele Wege führen nach Rom bzw. zu einem geborgenen Besantopsegel.
Nach dem Mittagessen war dann verkehrte Welt auf dem Oberdeck. Kapitän Torben hatte uns eine neue Übungsaufgabe gestellt und diesmal waren die Steuerleute als „Toppskommandeure“ zum Bergen aller restlichen Segel in Groß- und Vortopp eingeteilt und wurden von einem Toppsi als „Supervisor“ unterstützt. Den Besantopp ließ sich der Kapitän nicht nehmen und legte selber Hand an. Auch hier waren wir alle gemeinsam wieder erfolgreich und am Ende waren alle Segel unten.
Das Packen sparen wir uns aber für morgen auf. Und so war für die einen ausreichend Zeit, um sich zum Captain’s Dinner zu duschen und frische Klamotten auszupacken, aber für unsere vier Leichtmatrosenanwärter ging es jetzt erst zur Sache: Leichtmatrosenprüfung. Und man kann wirklich sagen, dass es ihnen nicht leicht gemacht wurde. Die Prüfungskommission mit Toppsis und Steuerleuten unter Leitung des Kapitäns stellte Fragen, lies erklären, verlangte praktische Kenntnisse und konnte am Ende allen zur bestandenen Leichtmatrosenprüfung gratulieren. Wir gratulieren natürlich auch!
Und mit einer solchen freudigen Nachricht starten wir in den Abend. Mit „Besanschot-an“ an Deck bedankte sich der Kapitän bei allen für die schöne Reise und dann bekamen wir von der Kombüse ein 5-Gänge-Menü zubereitet! Die Toppsis servierten nach alter Tradition, die Steuerleute (Überraschung!) können sogar die Spülmaschine bedienen und auch die Maschinisten halfen kräftig. Dazwischen konnten wir dann bewundern, was sich am Vormittag schon angedeutet hatte. Vor allem einmal ein ganz tolles Teamgefühl, ausgeprägt in extra für unseren Törn gedichteten Liedern, Danksagungen auf Leichti-Toppsis, eine faltbare Alex aus Pappe (für den Toppsi zu Hause), seemännisches Liedgut, Leute mit Taktgefühlt und Fingerfertigkeit an Gitarren, Akkordeon und Cajon und natürlich viele (teils unbegabte) Sänger, die für Stimmung in der Messe sorgten. Im Anschluss noch ein netter Ausklang bei Musik und Tanz auf dem Achterdeck. Das bleibt ein unvergesslicher Abend!
Es grüßen Kapitän Torben und die gesamte Crew

