Blog

TÖRN 135.17 – Position 19.11.2017

Törn 135.17 Alicante – Toulon – Alicante

Tagesbericht vom Sonntag, 19. November 2017

Position: 38°20,1 (N) – 000°28,9

Hallo liebe Leser unseres Törns,

ein neuer Törn liegt vor uns! Mit einer Besatzungsstärke von 40 Personen waren am Sonntag alle Crewmitglieder an Bord. Unsere Besatzung kommt auf diesem Törn sogar von mehreren Schiffen. Zunächst stand es gar nicht so gut um die Durchführung dieser Reise. Viele von Euch hatten einfach ihre Urlaubstage schon verbraucht, um im November noch einmal zu sonnigen Tagen auf See aufzubrechen. Somit unterstützen uns auf diesem Törn Gastcrew-Mitglieder von den befreundeten Schiffen „Großherzogin Elisabeth“ (kurz Lissy), der „Roald Amundsen“ und der „Jonas von Friedrichstadt“. Nicht nur dass mehrere Crewmitglieder von anderen Traditionsseglern dabei sind, auch einige Nationalitäten sind vertreten. Ein weitangereister Trainee ist sogar aus Boston zu uns gestoßen. So hat Trainee Sandra unsere Alex-2 auf der großen „Rendevous 2017“ Reise dort kennengelernt. Frida „hiked“ weiter durch die Welt und ist bereits Leichtmatrose und Diego, unser Nautikstudent aus Cartagena, macht ein 90-tägiges Praktikum bei uns an Bord.

Wie zum Start einer jeden Reise begann auch dieser Törn mit einem Stammcrew-Meeting. Dort eröffnete uns bereits Kapitän Ingo, dass wir den angekündigten Zwischenhafen Toulon nicht anlaufen werden, was ihr als eifrige Verfolger unseres Törns sicherlich schon gemerkt habt. Grund ist, dass wir gegenwärtig nur mäßige Winde haben und das Anlaufen dieses französischen Hafens nur unter verstärkter Zuhilfenahme des Motors möglich gewesen wäre. Jetzt ist für einen Zwischenstopp der Hafen von Mahon auf der Insel Menorca ausgewählt worden, den wir mit viel Sailtraining in den nächsten Tagen erreichen wollen.

Bis zum Auslaufen um 14.00h stand der Sonntag zunächst einmal für alle drei Wachen ganz im Rahmen der Sicherheitseinweisungen und dem weiteren Kennenlernen der Wachmitglieder untereinander. So ertönte um 10.45h der (angemeldete) Generalalarm, der für die gesamte Besatzung bedeutete sich mit Sicherheitsweste und Überlebensanzug an Deck einzufinden. Dies ist dann natürlich auch immer mit einer Vollzähligkeitsprüfung verbunden. Auch wurde eine Feuerlöschübung geprobt – ohne Feuer aber mit voller Ausrüstung für die Mitglieder im Brandabwehrtrupp, welcher eindrucksvoll die Löschung des Feuers im Farbstore demonstrierte. Darüber hinaus wurde das Bereitschaftsboot zu Wasser gelassen, um dies im Ernstfall schnell ausüben zu können, noch lieber aber natürlich für eine Fotosafari bei schönem Wetter.

Unsere wenigen Neulinge an Bord hatten die Möglichkeit, eine erste Riggbegehung vorzunehmen und dabei die Hafenstadt Alicante aus luftiger Höhe bestaunen zu können. Der Rest der Wachen packte zu dieser Zeit schon einmal die hafenfein gepackten Segel aus, so dass diese nach dem Auslaufen auch recht schnell gehisst werden konnten.

Beim Auslaufen war für wenige Minuten der Lotse an Bord; danach konnte die Reise dann auch richtig losgehen! Für die ersten zwei Stunden benötigten wir noch die Unterstützung der Maschine, anschließend sorgten die ersten gesetzten Segel für unsere Fortbewegung.

Um Euch ein wenig neidisch zu machen sei gesagt, dass wir den Tag über einen strahlend blauen Himmel bei Temperaturen von 20°C hatten – auch die Wassertemperatur ist noch annähernd in dieser Höhe. Die Sonnenstrahlen ließen viele von uns in kurzen Hosen und T-Shirt übers Deck laufen. Am Abend konnte die 4-8 Wache einen schönen Sonnenuntergang erleben und der später dunkle Himmel wurde durch viele leuchtende Sterne verschönt.

Nun sind wir gespannt, wie die Reise weitergeht. Ihr auch?

Viele Grüße von Bord senden
Kapitän Ingo und Crew
sowie Eure Bordberichterstatterin Petra