Tagesbericht vom Dienstag, 21. November 2017
Position: 38°41,5 (N) – 002°44,1 (E)
Hallo liebe Freunde der Alex-2,
wie Ihr ja wisst, nutzen wir die Zeit in den Freiwachen fleißig, um dem Rost an den Kragen zu gehen. Die Bootsleute Björn und Benno hielten eine Vielzahl von Ausbesserungsarbeiten für uns bereit, um unsere Alex-2 wieder optisch schöner aussehen zu lassen. Was es hier so an Instandhaltungen gibt, haben wir für Euch einmal exemplarisch aufgeführt.
Schon seit Beginn des Törns schauten uns die Holzblöcke, durch welche die Tampen gezogen werden, doch recht nach Leinöl durstend an, so dass wir sie erst einmal abschliffen, um sie anschließend mehrmals überzustreichen. Die Webeleinen, das sind die Sprossen in den Wanten – also quasi die „Leiter ins Rigg“ – wurden ausgebessert und zusätzlich mit Labsalbe getränkt, um sie so besser vor den Sonnenstrahlen des Mittelmeeres zu schützen. Benno, unser Bootsmann von der „Jonas von Friedrichstadt“, sahen wir den ganzen Tag nur mit der Fettpresse übers Deck laufen. Trainee Frida aus Schweden zogen wir mit Hilfe des sog. Bootsmannsstuhls die Stagen hinauf, damit diese gelabsalbt werden konnten. Den ganzen Nachmittag hatte sie so einen wunderbaren Blick auf das Mittelmeer – so übten wir doch alle diese Tätigkeiten wieder bei schönem Sommerwetter – ach nein „November-Wetter“ aus und der Geruch von Hüsing war stark verbreitet.
Aber auch unter Deck gab es Aufgaben, die es zu erledigen galt. Hier freute sich Wirtschafterin Uschi, dass es jetzt endlich wieder saubere und zudem neue Anti-Rutsch-Decken gibt. Diese „Tischdecken“ werden aufgedeckt, um bei Seegang das Geschirr doch einigermaßen auf den einzelnen Backen zu halten. Die jetzigen Tischdecken sahen nach den vielen vom heftigen Seegang begleiteten Mahlzeiten doch ziemlich unansehnlich aus. So kommen neue Anti-Rutsch-Decken an Bord nicht in der passenden Größe, sondern in Form einer riesigen Rolle – vergleichbar mit einer Teppichrolle – die erst einmal in die entsprechende Größe für die einzelnen Backen geschnitten werden mussten.
Den Tag über brauchten wir nicht die Maschine zu Hilfe nehmen. Jedoch kamen wir nur langsam unserem Zwischenstopp Mahon näher. Dort wollen wir nun morgen Nachmittag sein. Insgesamt haben wir an diesem Dienstag etwa 60 Seemeilen zurück gelegt.
Seid gegrüßt vom Windjammer
Kapitän Ingo und Crew
sowie Eure Bordberichterstatterin Petra

