Sonntag, 12. August 2018
Sonntag Nachmittag, ca. 15.00 Uhr. Das Lotsenboot der Saint Mary’s Pilots kommt in Sicht und geht längsseits. Vielleicht weil heute Sonntag ist, hat der Lotse offensichtlich seine Familie mit an Bord.
Der Lotse klettert die Lotsenleiter an Steuerbord hoch, wird vom wachhabenden Steuermann begrüßt und nimmt seinen Platz auf der Brücke ein, um uns den sichersten Weg in die Bucht vor Hugh Town auf Saint Mary’s zu zu eigen. Derweil wird am Besanmast die weiß-rote Signalflagge „Lotse an Bord“ gehisst. Unter Motor erreichen wir unseren Ankerplatz vor Saint Mary’s – für den kleinen Inselhafen hat die „Alex II“ zu viel Tiefgang. Der Anker fällt, die Signale und Lichter, dass wir hier vor Anker liegen, wird gesetzt und diejenigen, die nicht zur Backschaft gehören oder als Ankerwache an Bord Dienst haben, können sich zum Ausbooten fertig machen: Die beiden Begleitboote werden zu Wasser gelassen und für uns beginnt die Übung, mit der voluminösen Rettungsweste auf der Lotsen(strick)leiter die 4 Meter Höhenunterschied zwischen Reling und Beiboot zu überwinden. Dann fahren oder hüpfen wir – je nach Tempo und Temperament des Bootsführers – in den kleinen Inselhafen und an die Pier und haben zum ersten Mal nach einer Woche wieder festen Boden unter den Füßen. Ein komisches Gefühl, denn instinktiv gleicht der Körper Schiffsbewegungen aus, wo es gar keine gibt. Das kennt man auch unter dem Begriff „Kneipen-Heimwegs-Syndrom“. 😊
Der Hauptort auf Saint Mary’s ist hübsch und knuffig und dabei so übersichtlich, dass sich die „Landgänger“ immer wieder begegnen. Zu Dritt kehren wir im „Anchor“ ein und lassen uns ein „maritimes“ Abendessen mit Muscheln, Meeresfrüchtecurry und Fish Pie schmecken und probieren dazu Ales und Lagers der Region. Die Bootsführer und Vorschoter vom Shuttle-Service haben den „Mermaid Pub“ für sich entdeckt, wo wir rudelweise eintreffen, um den Rückweg zu Schiff anzutreten. Lotsenleiter wieder rauf, mit Schwimmweste und zusätzlich in der Dämmerung und nach Pubbesuch… Aber wir sind immer noch vollständig.

