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TÖRN 137.18 – Position 22.08.2018

Datum: 22.08.2018

Mittagsposition:              58° 44,9‘ N 5° 17,4‘ W

Das Wetter:       bewölkt und immer wieder Regen zwischendurch

Titel/Überschrift:            Alltag an Bord

 

Ahoi in die Heimat!

Wir sind nun schon an Tag zwei angekommen, an dem wir ohne maschinelle Unterstützung auskommen und uns sogar ziemlich flott in Richtung Shetlandinseln bewegen.

Mittlerweile hat sich der Alltag an Bord ganz gut eingespielt.

Neuralgischer Punkt ist hin und wieder noch das Wecken, das mal gar nicht stattfindet, mal zu spät, mit zu viel Licht, zu laut, zu oft (Trainee Marion wurde gleich zweimal fälschlicherweise aus dem Schlaf gerissen) oder aber es wird der falsche Carl (bzw. Karl) geweckt, von denen wir ca. fünf an Bord haben. Da aber alle Mitsegler wissen, dass wir uns noch einspielen müssen, nehmen wir derlei Ausrutscher mit Humor und machen das Beste daraus.

Das Beste am heutigen Tag war sicher nicht das Wetter. Wolken und Regen wechseln sich ab und in der 0-4-Wache ist es mittlerweile fast schon Tradition geworden, dass wir trockenen Fußes abgelöst werden und der Regen just dann einsetzt, wenn die 4-8-Wache ihren Dienst beginnt. Heute haben wir von dem kühlen Nass jedoch auch noch etwas kosten dürfen, denn nach dem Abendbrot sollte umgebrasst werden. „Umbrassen“ bedeutet, dass die Rahen (= Querstangen, an denen die Segel festgemacht sind) vom Vor- und Großtopp (= Mast ganz vorn und Mast in der Mitte) in eine ihrer derzeitigen Position entgegengesetzte Richtung gebracht werden. Da wir ja unter Segel fahren, muss ordentlich Manpower her, damit die Rahen in die richtige Position gebracht werden können, deshalb hat ein Teil unserer Wache hier ausgeholfen und wurde allein durch dieses ca. 20-minütige Manöver bereits ziemlich nass. Unser Mitleid galt der 4-8-Wache, die noch gute drei Stunden Wache vor sich hatte.

Nachts gab es immer noch Sprühregen, da aber Toppsi Sebastian Erbarmen mit uns hatte, durften wir uns zeitweise in der Wachmesse aufhalten. Viel zu tun gab es in der Nacht nicht, aber wir wurden Zeuge eines ganz besonderen Naturschauspiels, dem Meeresleuchten. Delfine hatten sich uns genähert und spielten neben der Alex in den Wellen. Eine bestimmte Art von Plankton sorgt für einen fluoreszierenden Effekt, sodass die Delfine zu leuchten schienen!*

Nass ging es noch zum anschließenden Wachbier. Nebenbei testen wir uns durch allerlei selbstkreierte Köstlichkeiten, mehr dazu in den nächsten Tagen!

Es grüßt von der See die Crew der Alex II

 

*Zu Risiken und Nebenwirkungen befragen Sie bitte den Biologen Ihres Vertrauens.