05.01.2018 Tag 3:
03:45 Uhr. Kammer 2506 wird geweckt. Vier Stunden Hafenwache. Was haben wir uns bloß dabei gedacht, uns freiwillig für diese Zeit zu melden? Puh, dann mal Kaffee holen und ab an Deck. Die beiden von der 0-4 Wache machen uns auf das freie W-Lan aufmerksam. Die Stunden sind gerettet! Mal sehen, was Netflix und Co. hergeben 😊.
6:30 Uhr: Der Duft von frisch gebackenen Brötchen zieht über das Deck. Noch 1,5 Stunden. Dann gibt es endlich Frühstück. Gleich erst die Backschaft und 30 Minuten später den Rest der Crew wecken. Der zweite Arbeitstag beginnt. (Beim Frühstück stellt sich heraus, dass es Schokobrötchen sind.)
Nach dem Frühstück war für alle, die gerne hoch hinaus wollen, die Einweisung in das Rigg. Bevor die ersten Schritte in die Wanten gemacht werden dürfen, ist eine umfassende Einweisung notwendig. Diese beginnen wir von draußen: vor dem Schiff stehend werden alle Segel, Masten, Stagen, Wanten (oder auch Hoftaue) und Padunen erklärt. Viele neue Begriffe für die sechs neuen Rigggänger. Ihnen raucht der Kopf! Danach Anpassen der Gurte und ab nach oben. Von den Salings und Rahen haben wir den perfekten Blick auf das Hafenbecken, vor dem sich zahlreiche Spanier (gefühlt die gesamte Inselbevölkerung) versammeln. Es ist der Tag vor dem Heiligen-Drei-Könige-Tag. In Spanien kommen Melchior, Balthasar und Kasper am 05.01. an. Hier mit dem Schiff – begrüßt durch ein großes Feuerwerk mittags um 12 Uhr. Die Salings und das Kartenhausdach sind die Plätze in der ersten Reihe!
Zeitgleich mit der Riggeinweisung sind ein paar Crewmitglieder wieder dabei, die Lady schick zu machen: es finden weiterhin Bootsmannsarbeiten statt. Heute sind die Blöcke an Deck und im Rigg die Priorität. Einige werden nur geölt, andere ausgetauscht. Diese Arbeiten werden sich noch bis in den Nachmittag hinziehen.
Um 13 Uhr ist eine spontane Brandschutzübung angesetzt. Der Brandschutztrupp 3 ist nicht vollzählig: die Truppführung hängt noch an der Back steuerbord außenbords und kämpft mit dem Schäkel des Fockhalsblockes. Kurz bevor der Schäkel nachgibt, muss der Truppführer auf Ansage aufgeben und an Bord kommen (was ihm so gar nicht passt…). Zum Glück fällt die Brandschutzübung recht kurz aus. Jetzt geht es Schäkel und Block an den Kragen!
Den Nachmittag verbringen wir mit Bootsmannsarbeit (wer hätte das gedacht?), dem Stauen der dann doch noch gelieferten Softdrinks, relaxen und shoppen. So langsam geht die Sonne unter, es wird kühler und Wolken kommen auf. Zeit, die Baustellen für heute zu schließen und sich den Fröschen zu widmen.
In diesem Sinne:
Auf die Gesundheit und die See!
Es grüßen Skipper Jan und die Crew
P.S.: Die Frösche sind abends gegen ein spontanes Zusammensitzen auf dem Achterdeck mit Käse, Schinken und Chorizo und anderen Getränken getauscht worden.
P.S.S.: Für die Neugierigen: Ja, auch heute ist der Käpt’n mit dem Bike unterwegs…

